sexy & bodenständig

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Ein Entlastungspodcast für Autor*innen.

Folge 14: Humor

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Alena und Till reden über Humor in der Literatur und beim Schreiben und überraschenderweise wird es dabei ganz schön düster. Stimmt es, dass sich Humor aus Kummer und nicht aus Freude speist? Benutzen wir Humor beim Schreiben auch als Vermeidungsstrategie? Wann ist Humor gelungen, wie weit soll man die Regler aufdrehen? Außerdem ist zu hören, wie Till einmal mehr am "Roman noir" und Alena an der Clown-Hupe scheitert.


Kommentare

by Till on
Liebe Tatjana, das mit dem Ausschluss stimmt, und ich denke, wir haben es nicht deutlich genug erklärt, warum wir gesagt haben, dass wir eben nicht über Komik als Genre sprechen (daher auch nicht über Alenas Benni-Mama-Bücher). Wir hätten da sicher mehr differenzieren müssen, denn auch ich empfinde es ja so, dass Krimis, sobald sie überhaupt in die humorvolle Richtung gehen, weniger ernst genommen werden. Das hätten wir genauer aufdröseln können. Allerdings wäre die Differenzierung in ein womöglich unqualifiziertes Bashing hinausgelaufen, weil ich finde, das du ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal im humorvollen Krimi hast. Eben, weil deine Bücher auch den Schmerz der Figuren ernst nehmen und das Groteske oder Parodistische kunstvoll zelebrieren, statt immer dieselben Tasten zu drücken. Viele, die antreten, um ähnliches zu machen, finde ich im Krimibereich ehrlich gesagt nicht gut, weil sie ihre Komik aus Mundart, Kalauern und Klischees beziehen, vereinfacht gesagt. Und es stimmt, das wären schon mal ein paar qualitative Messlatten gewesen. Insofern hast du recht. Aber für mich war es nicht der Ort, auch wenn es sich zwischendurch vielleicht verwirrenderweise so anhörte. Letztendlich sind wir in Gedanken glaube ich immer sehr nah an unseren aktuellen Projekten, was einerseits Prinzip ist, andererseits uns manchmal vielleicht hindert, über den Tellerrand zu schauen. Tut mir Leid. Ich hoffe, du hast dich nicht geärgert. Viele Grüße, T.
by Tatjana on
Till, ich liebe Dein Lachen auch! Alena, Deinen Namen muss man sich sowas von merken! Aber Ihr wisst schon, dass Ihr hier gegenüber Büchern, die bewusst humorvoll sein wollen, dasselbe Ausschlussverfahren praktiziert wie Jurys von Literaturpreisen, die von vornherein “lustige” Bücher aussortieren, weil die ja angeblich nicht preiswürdig sind. Für die Leser*innen kleine Wohlfühl-Inseln im ernsten Alltag zu schaffen, ist mir als heiterer Krimiautorin beispielsweise ein großes Anliegen, auch wenn renommierte Kritiker die zunehmende „Verdödelung des Genres“ beklagen. Gibt’s im Humor nicht auch qualitative Messlatten, die man anlegen und über die man sprechen kann? Jenseits von „darüber kann ich nicht lachen“? (Fangfrage - die Antwort lautet ja.) So, jetzt geh ich Clownströte üben...

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Über diesen Podcast

Till Raether und Alena Schröder schreiben Bücher und journalistische Texte. In ihrem Entlastungs-Podcast für Autor*innen reden sie darüber, was am Schreiben schwierig ist und wie man es sich leichter macht.
Mehr unter:
www.tillraether.de
www.beschreiber.de/alena-schroeder/

Intro und Outro: "Superstars Emerge" by Doxent Zsigmond

von und mit Till Raether und Alena Schröder

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