sexy & bodenständig

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Ein Entlastungspodcast für Autor*innen.

Folge 94: Gatekeeping

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Über das heutige Thema weiß der eine von uns noch weniger als die andere, aber natürlich bestimmt es, wer was wo schreiben oder lesen kann und darf. Wer regelt die Zugänge, wie wirkt es sich aus, wenn manche Räume überwältigend sind, und warum landen manche Menschen bei der BILD-Zeitung? In welche seltsamen Kreise und Clubs kann man geraten, ohne je gewusst zu haben, dass sie irgendwie existieren, und vor allem: was muss man dafür getan haben? Ist schon die Art, wie wir schreiben gate-keeping? Zu diesem Thema gibt es einen kurzen Exkurs über Thomas Pynchon, außerdem sprechen wir über die Performative Buchmesse in Hamburg, über Barrierefreiheit und den schrecklichen Satz von der fehlenden Tiefe.
Der zitierte Pynchon-Thread von Elias Hirschl beginnt hier:
https://twitter.com/eliashirschl/status/1660372046600105989?s=20
Die 100. Folge von Sexy & Bodenständig nehmen wir mit euch auf am 26. September 2023 um 20 Uhr in der Lettrétage in Berlin-Mitte.

Folge 93: Erwartungen

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Nach einem kurzen Exkurs zu den Feierlichkeiten des 100-Podcast-Jubiläums im Sommer und zur Entwicklung der Freizeitmode, sprechen wir darüber, wer beim Schreiben eigentlich von wem was erwartet. Wissen Autor*innen, was Verlage eigentlich erwarten? Und umgekehrt? Was erwarten wir selbst, wenn wir abgegeben haben, oder davor? Ist Buchschreiben ein geschäftlicher Vorgang, der von Erwartungen überlagert und gestört wird, oder etwas Wunderbares, fast Magisches, das vom Geschäftlichen beeinträchtigt wird? Wir knüpfen an ein paar Social-Media-Diskussionen des Frühjahrs 2023, darunter dieser Thread von Karla Paul: https://twitter.com/Buchkolumne/status/1635927552400162817…, diese Instagram-Posts von Hanser (https://instagram.com/p/CqF59LWtoK1/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==…) und Kiwi (https://instagram.com/reel/CqF1XV0uKtC/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==…).

Folge 92: Feiern

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Wir haben Grund zum Feiern: Alena hat ihr Manuskript abgeschlossen, und Till hat in Berlin Buchpremiere von "Die Architektin" gefeiert. Aber passt das überhaupt zusammen, Feiern und Schreiben? Kann Till von der Feier-Meisterin Alena lernen, dass und wie man sich feiern lässt? Ist es ein Zeichen von mangelndem Selbstwert oder von mangelnder Demut, wenn man sich nicht feiern lassen kann? Und wie feiert man sich selbst, wenn die anderen es nicht tun? Was für Rituale oder Belohnungssysteme haben wir, um es uns beim Schreiben feierlich zu machen, und was hat das alles mit der unglaublichen Schriftsteller-Performance eines Springer-Schlüsselroman-Autors zu tun?

Folge 91: Die Architektin

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Beim Erscheinen eines neuen Buches von uns sprechen wir darüber, Anfang April ist nun "Die Architektin" dran. Alena befragt Till über seine Kindheitserinnerungen an die 70er Jahre, Gerüche, Recherchen und historische Vorbilder. Wir sprechen über zärtliche Männerfreundschaften, die Zuschreibung "Emanze", sexistische Klischees, West-Berlin und aus dem Warenspektrum verschwundene Alkohol-Sorten.
Berliner Buchpremiere ist am 18.04.2023 im Pfefferberg Theater in Prenzlauer Berg, Alena moderiert und wir haben uns für den Podiumstisch mit schwarzer Husse entschieden.

Folge 90: Routine

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Hilft uns Routine beim Schreiben, oder hindert sie uns eher? Wie kommt es und wann kommt es, dass uns unsere Gewohnheiten und Angewohnheiten zum Halse raushängen? Gibt es irgendeine Lebensweisheit, die dagegen vielleicht helfen könnte? Wir sprechen über eingerostete Werkzeugkästen, Fummeln und Quetschen, Chaos und Ordnung und das Genervtsein vom eigenen Sound.
Podcast-Empfehlung von Alena für die Morgenroutine: "Haken dran – das Twitter-Update von Dennis Horn und Gavin Karlmeier"

Folge 89: Autofiktion

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Was ist eigentlich Autofiktion, und warum ist sie gerade so angesagt? Siehe den Nobelpreis für Annie Ernaux! Vor allem: Sind eigentlich die Kolumnen, die wir schreiben, Autofiktion? (Ja.) Und "Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben?" (Ja.) Und "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid"? (Nein.) Wir sprechen über Ehrlichkeit und Authentizität, die Illusion von Nähe und Kennen, und darüber, ob man sich selber als Stück Fleisch in die Theke legt. In einem Exkurs geht es um Franziska Giffey als Romanfigur, vor allem aber nehmen wir kurz Bezug auf und empfehlen folgende autofiktionale Texte:
Tove Ditlevsen, "Kindheit"
Helga Schubert, "Vom Aufstehen"
David Sedaris, "Nackt" (u.a.)
Kate Beaton, "Ducks"*
Zoey Thorogood, "It's Lonely At the Centre of the Earth"**

*leider nur auf Englisch, Deutsch ab 23. Juni 2023
** leider nur auf Englisch, tw: Depression, Suizid

Folge 88: BRIGITTE

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Eine aktuelle Folge, in der es eher indirekt ums Schreiben geht: Wir haben uns in der Redaktion Brigitte kennengelernt und schreiben beide immer noch für Titel der Brigitte-Gruppe, darunter auch solche, die jetzt eingestellt werden, Brigitte Mom und Brigitte Woman. Deshalb ranten wir über die Ideenlosigkeit von Konzernen, starre Hierarchien, billige Häme und darüber, dass es am Ende vor allem Leserinnen und Redakteurinnen trifft.

Folge 87: Talent

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Was ist eigentlich Talent, braucht man es zum Schreiben, und wann hat uns eigentlich jemand gesagt, ob wir Talent haben? Wir sprechen über Talent als Gatekeeping, als Herablassung, und als etwas, was sehr vernichtend sein kann, wenn man es anderen abspricht. Ist es nicht egal, ob man Talent hat, solange andere glauben, man hätte es? Und eine*n dann fördern? Kann jede*r Schreiben lernen? Haben oder hätten wir eigentlich noch andere Talente, und falls nicht oder davon abgesehen, was ist unser jeweiliges Haupttalent beim Schreiben?
Am Ende hoffen wir, den gängigen Talentbegriff erledigt zu haben, am Anfang staunen wir, dass weltweit und rund um Deutschland immer noch so viele Menschen Autor*innen werden wollen: "writer" ist der zweithäufigste "How to become a ..." Suchwunsch bei Google. Darüber hat Elisa Aseva jüngst auf Mastodon geschrieben (@aseva@chaos.social) und dabei diese Quelle mit der sehr lustigen Weltkarte geteilt: https://www.remitly.com/gb/en/landing/dream-jobs-around-the-world

Folge 86: Entscheidungen

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Wir sprechen darüber, aus wie unendlich vielen Entscheidungen ein Schreibprozess besteht – und darüber, ob die Entscheidungen im Laufe der Arbeit am Text einfacher oder schwieriger werden. Unter welchen Umständen sind wir entscheidungsfreudig, unter welchen fallen uns Entscheidungen besonders schwer? Es geht um falsche oder fragwürdige Entscheidungen, mit denen man als Autor*in womöglich lange leben muss, kann oder darf, und wie und ob man die revidiert.

Folge 85: Rückblenden

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Zum Jahresende widmen wir uns der Vergangenheit und wie man über sie schreibt. Warum schreiben wir beide doch relativ regelmäßig Rückblenden, obwohl in unserer idealen Welt ein Buch eigentlich ohne auskommen sollte? Wie und warum schreiben wir, was vor der Handlung passiert, und wie kennzeichnen wir es? Durch Kursivschrift, oder indem ein Bauernhof darin vorkommt?
Wir sprechen über Dornen und Rosen unseres zuende gehenden Jahres, freuen uns vor allem aus zwei Gründen aufs nächste und klimpern mit den Eiswürfeln im Glas.

Über diesen Podcast

Till Raether und Alena Schröder schreiben Bücher und journalistische Texte. In ihrem Entlastungs-Podcast für Autor*innen reden sie darüber, was am Schreiben schwierig ist und wie man es sich leichter macht.
Mehr unter:
www.tillraether.de
www.beschreiber.de/alena-schroeder/

Intro und Outro: "Superstars Emerge" by Doxent Zsigmond

von und mit Till Raether und Alena Schröder

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