sexy & bodenständig

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Ein Entlastungspodcast für Autor*innen.

Folge 89: Autofiktion

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Was ist eigentlich Autofiktion, und warum ist sie gerade so angesagt? Siehe den Nobelpreis für Annie Ernaux! Vor allem: Sind eigentlich die Kolumnen, die wir schreiben, Autofiktion? (Ja.) Und "Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben?" (Ja.) Und "Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid"? (Nein.) Wir sprechen über Ehrlichkeit und Authentizität, die Illusion von Nähe und Kennen, und darüber, ob man sich selber als Stück Fleisch in die Theke legt. In einem Exkurs geht es um Franziska Giffey als Romanfigur, vor allem aber nehmen wir kurz Bezug auf und empfehlen folgende autofiktionale Texte:
Tove Ditlevsen, "Kindheit"
Helga Schubert, "Vom Aufstehen"
David Sedaris, "Nackt" (u.a.)
Kate Beaton, "Ducks"*
Zoey Thorogood, "It's Lonely At the Centre of the Earth"**

*leider nur auf Englisch, Deutsch ab 23. Juni 2023
** leider nur auf Englisch, tw: Depression, Suizid

Folge 88: BRIGITTE

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Eine aktuelle Folge, in der es eher indirekt ums Schreiben geht: Wir haben uns in der Redaktion Brigitte kennengelernt und schreiben beide immer noch für Titel der Brigitte-Gruppe, darunter auch solche, die jetzt eingestellt werden, Brigitte Mom und Brigitte Woman. Deshalb ranten wir über die Ideenlosigkeit von Konzernen, starre Hierarchien, billige Häme und darüber, dass es am Ende vor allem Leserinnen und Redakteurinnen trifft.

Folge 87: Talent

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Was ist eigentlich Talent, braucht man es zum Schreiben, und wann hat uns eigentlich jemand gesagt, ob wir Talent haben? Wir sprechen über Talent als Gatekeeping, als Herablassung, und als etwas, was sehr vernichtend sein kann, wenn man es anderen abspricht. Ist es nicht egal, ob man Talent hat, solange andere glauben, man hätte es? Und eine*n dann fördern? Kann jede*r Schreiben lernen? Haben oder hätten wir eigentlich noch andere Talente, und falls nicht oder davon abgesehen, was ist unser jeweiliges Haupttalent beim Schreiben?
Am Ende hoffen wir, den gängigen Talentbegriff erledigt zu haben, am Anfang staunen wir, dass weltweit und rund um Deutschland immer noch so viele Menschen Autor*innen werden wollen: "writer" ist der zweithäufigste "How to become a ..." Suchwunsch bei Google. Darüber hat Elisa Aseva jüngst auf Mastodon geschrieben (@aseva@chaos.social) und dabei diese Quelle mit der sehr lustigen Weltkarte geteilt: https://www.remitly.com/gb/en/landing/dream-jobs-around-the-world

Folge 86: Entscheidungen

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Wir sprechen darüber, aus wie unendlich vielen Entscheidungen ein Schreibprozess besteht – und darüber, ob die Entscheidungen im Laufe der Arbeit am Text einfacher oder schwieriger werden. Unter welchen Umständen sind wir entscheidungsfreudig, unter welchen fallen uns Entscheidungen besonders schwer? Es geht um falsche oder fragwürdige Entscheidungen, mit denen man als Autor*in womöglich lange leben muss, kann oder darf, und wie und ob man die revidiert.

Folge 85: Rückblenden

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Zum Jahresende widmen wir uns der Vergangenheit und wie man über sie schreibt. Warum schreiben wir beide doch relativ regelmäßig Rückblenden, obwohl in unserer idealen Welt ein Buch eigentlich ohne auskommen sollte? Wie und warum schreiben wir, was vor der Handlung passiert, und wie kennzeichnen wir es? Durch Kursivschrift, oder indem ein Bauernhof darin vorkommt?
Wir sprechen über Dornen und Rosen unseres zuende gehenden Jahres, freuen uns vor allem aus zwei Gründen aufs nächste und klimpern mit den Eiswürfeln im Glas.

Folge 84: Leistung

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Wir sprechen über Motorbootführer*innenscheine und Japanisch-Kurse und darüber, warum wir überall in unserem Leben Leistung abrufen und erbringen wollen, obwohl wir das ganze Konzept im Grunde ablehnen und als toxisch erkennen. Kann es daran liegen, dass im Schreibberuf so schwer zu erkennen ist, was eigentlich der Wert unserer Arbeit ist, und worin die Leistung liegt? Wir sprechen über unbezahlte Kurzgeschichten und schlecht bezahlte Lesungen und darüber, warum wir alles, was wir erreichen, irgendwie noch infragestellen oder uns seltsam fühlen, wenn wir uns dafür feiern.
Mehr über die Bedingungen, unter denen Literaturveranstaltungen stattfinden und wie sie bezahlt werden, erfährt man im Podcast von Son Lewandowski und Svenja Reiner, "temporär & prekär", auf den wir in dieser Folge veweisen:
https://54books.podigee.io/t4-temporaer-prekaer01

Folge 83: Twitter

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Wir reden über Twitter, als wäre es schon nicht mehr da, denn: Totgesagte leben länger. Und wir möchten zwar, dass E. Musk all sein Geld verliert und nie wieder Freude findet im Leben, aber Twitter soll bleiben. Denn bei aller Zeitverschwendung hat es am Ende auch für uns viel bedeutet: Austausch, Anregung, Freundschaft, Vergnügen. Wir reden darüber, wie Twitter mit unseren Schreibbiographien verwoben ist, mit welcher Gefühlsmischung wir uns Mastodon nähern, und warum es viele Menschen gibt, für die ein Ende von Twitter eine weitaus größere Katastrophe wäre als für uns.
Ihr findet uns bei Mastodon:
@schnalena@troet.cafe
@tillraether@social.mastodon

Folge 82: Ziele

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Wir sprechen über Ziele, also Träume, die womöglich aus eigener Kraft erreichbar sind. Zum Beispiel würden wir gerne möglichst lange in diesem Beruf weiterarbeiten. Aber was bedeutet das eigentlich, und müssten wir nicht einen Plan B haben? Können wir es uns erlauben, die Thomas Godoj der Unterhaltungsliteratur sein zu wollen? Oder muss man einfach verdrängen, dass es jederzeit zuende sein könnte, damit man überhaupt weitermache kann? Wir reden über Ziele beim Schreiben, was wir bei den Lesenden erreichen wollen, und als welche Kuh mit welcher Zunge Alena sich die Inspiration vorstellt.

Folge 81: Struktur

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Ab wann, wie und warum bringen wir eigentlich Struktur ins Schreiben? Wir streifen erst gegen Ende ganz kurz die klassischen inhaltlichen Strukturgeber wie Akte, Heldenreise, Heldinnenreise usw., hauptsächlich geht es darüber, wie wir unsere Ideen "an die Wand bringen": auf Pappen und Karteikarten, auf Post-its und an Schranktüren. Wie und warum farbcodieren wir das, wann fangen wir damit an, was bringt es, und warum geht es manchmal nur mit Schnaps und Tränen? Wir sprechen über Zeitebenen, Perspektiven, szenisches Schreiben und die Peinlichkeit, seine eigenen Gedanken nach außen zu tragen, bevor sie ganz fertig sind.

Folge 80: Peinlichkeit

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Ist Schreiben an sich peinlich, oder sind es nur ganz viele Aspekte davon? Sich selbst zu sehr öffnen, zu weit gehen (oder nicht weit genug), schlecht recherchieren ... und was passiert, wenn es selbst nicht merkt, wie peinlich man ist und schreibt? Wie peinlich ist uns eigentlich dieser Podcast? Wir reden darüber, was konkret uns an unseren jüngsten Büchern peinlich ist, was die Struktur von Peinlichkeiten ist, und warum eben doch nicht aus jeder Peinlichkeit eine gute Anekdoten werden kann.

Über diesen Podcast

Till Raether und Alena Schröder schreiben Bücher und journalistische Texte. In ihrem Entlastungs-Podcast für Autor*innen reden sie darüber, was am Schreiben schwierig ist und wie man es sich leichter macht.
Mehr unter:
www.tillraether.de
www.beschreiber.de/alena-schroeder/

Intro und Outro: "Superstars Emerge" by Doxent Zsigmond

von und mit Till Raether und Alena Schröder

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