sexy & bodenständig

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Ein Entlastungspodcast für Autor*innen.

Folge 34: Glück

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Diesmal gibt es Strafjazz, denn nachdem wir uns zuletzt stundenlang zur Erbauung der Zuhörenden in unseren Niederlagen gewälzt haben, schwelgen wir diesmal ein wenig in unserem Glück: wir reden darüber, endlich das Buch in den Händen zu halten, über den Geruch von Druckerschwärze bzw. Druckerschmerze, über Schriftisteller*innen-Tantra, glückliche Wiederbegegnungen mit schon geschriebenen Texten, Geschenke, die das schreibende Vergangenheits-Ich dem Zukunfts-Ich macht, übers Glück des Drauflosschreibens – aber auch darüber, ob und wieviel Glück eigentlich die Figuren in einem Buch verdienen, und wie sie eigentlich jemals ohne die Autorin zurechtkommen sollen, wenn das Buch fertig ist; über Happy-Ends und die Angst davor, und darüber, wie die Figuren unter Umständen ihr Glück den Autor*innen abringen müssen. Mit Bonustrack, sozusagen, denn Miss Schnuck fragt nach unseren Deutschlehrer*innen, und da kommen wir aus unterschiedlichen Gründen ein bisschen ins Schwärmen. Die Nummer zum Tassenglück ist übrigens nach wie vor die 0178-1547373, ruft an und stellt uns Fragen oder schlagt Themen vor. Ihr werdet es nicht bereuen, wahrscheinlich.

Folge 33: Niederlagen

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In der ersten Folge nach der Sommerpause einigen wir uns auf eine neue Berufsbezeichnung und sprechen dann über Niederlagen. Solche, die durch mangelnde Absprachen im Job entstehen, durch verfrühte Hoffnung, Pech, Selbstüberschätzung, vor allem aber immer wieder durch Probleme, die womöglich in unserer jeweiligen Persönlichkeit angelegt sind: zum Beispiel Alena berichtet von einem Ghostwriterin-Gig aus der Hölle, Till von einer katastrophal misslungenen Moderation. Wir reden über gescheiterte Träume und über schlaflose Nächten, weil man wieder daran gescheitert ist, Nein zu sagen. Was und wie lernen wir daraus, und kann man überhaupt aus Niederlagen lernen? Ist es wertvoller, bei der Arbeit die eigenen Beschränkungen zu akzeptieren, oder sich herauszufordern, sie immer wieder zu überschreiten? Ist Schreiben überhaupt eine Abfolge von Niederlagen? Plus die große Niederlage, dass Till die PIN für die „sexy & bodenständig“-Hotline vergessen hat und nun seine PUK-Nummer sucht. To be continued!

Folge 32: Setting

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Wir reden über das Thema Setting, was nicht nur der Handlungsort, sondern der Schauplatz und die Ausgangssituation einer Geschichte oder eines Romans ist (gut, dass wir das geklärt haben). Atmosphäre, innere Verfasstheit und Seelenlage der Figuren und wie das Setting sie verursacht und spiegelt. Wir schwärmen und erzählen von der Provinz und werden sie bereisen, außerdem viele Witze über Zehlendorf. Und fängt man eigentlich mit dem Setting an, oder mit dem Thema? Wie bedingt das eine das andere? Warum ist es bei unseren Projekten so unterschiedlich? Und warum sind Ort und Atmosphäre stärker, je weniger man beschreibt? Sehen wir sie eigentlich vor uns beim Schreiben? Kurz: Wie entsteht gerade durch das Setting diese ganz bestimmte Magie, die Alena Feenstaub nennt, und die mehr ist als das, was man hingeschrieben hat? Wir machen Sommerpause bis August, und dann wird auch der Titel des Schreibratgebers nachgereicht, der Till während des Podcasts und seitdem nicht eingefallen ist. Und bis dahin freuen wiur uns über Anrufe und Nachrichten mit Fragen, Kritik, Anregungen auf unserer Mailbox: 0178-1547373

Folge 31: Selfcare beim Schreiben

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Wir reden darüber, wie man es sich beim Schreiben gutgehen lässt, und welche Rolle Brause-UFOs dabei spielen. Über Entgrenzung beim Schreiben bzw. beim gemeinsamen Süßigkeiteneinkauf vor dem Schreiben. Von der Bedeutung, das Talent zu pflegen, es sich selber angenehm zu machen. Aber auch von protestantischen Schuldgefühlen: Erst die Arbeit und dann das Vergnügen! Warum Rituale beim Schreiben ein ständiger Kampf gegen diesen Lebenssatz sind. Ihr könnt vorher raten, wer von uns Vanilletee, und wer Pfefferminztee trinkt; warum brauchen wir die Illusion von „Ich gehe zur Arbeit“, und wie stellen wir sie her? Die Bedeutung von Schuhen und von Belohnungssystemen und womöglich von der Becker-Faust. Das Niederkämpfen der inneren Stimmen, die uns hindern wollen, uns zu belohnen. Und warum mach öfter mal sagen sollte: Gut gemacht, Herr Grendel! Oder: Ich mach euch fertig! Und wie vielleicht doch das Tagesschläfchen gelingt. Welche innere Farbe Bücher haben, und ob man diese womöglich durch Musik beim Schreiben zum Leuchten bringen kann. Und dass wir Fummeltrinen sind und nur deshalb keine brennende Kerze auf dem Schreibtisch haben. Aber womöglich Duftspender.
CN: Alkohol, und welche Rolle er unter Umständen beim Schreiben spielt. Ruft doch bitte an und gewinnt eine super Tasse! Die Nummer unserer Mailbox: 0178-1547373

Folge 30: Kolumnen

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Wir feiern zwei Jahre sexy & bodenständig und reden über journalistisches Schreiben, nicht zuletzt über Kolumnen. Und warum sie für uns (neben einer anderen) zurzeit die wichtigste und interessanteste journalistische Form sind. Warum wir auf Leitartikel und Reportagen verzichten können. Vor allem aber: warum die Nöte beim journalistischen Schreiben im Vergleich zum Bücherschreiben so groß sind, die emotionalen Ausschläge bei der Arbeit größer. Warum das Gefühl, es nicht zu können, mit der Zeit nicht weniger, aber irgendwie erträglich wird. Trotzdem: wir weinen vor Wut bei der Arbeit und freuen uns andererseits, wenn wir einen guten Einfall hatten, über das gute Gefühl, „ein kleines hübsches Bonbon in die Welt gedrückt“ zu haben (Alena). Unsere Mailbox freut sich auf Eure Fragen und Anregungen: 0178-1547373.

Folge 29: Familie

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Schreiben mit Kindern und Familie (oder anderen Menschen, für die man Verantwortung hat): Wir reden darüber, wie es (gerade jetzt) ist, wenn man zu viele Kanäle offen hat und zu wenig Energie, um sich aufs Schreiben zu konzentrieren. Wie wir also gerade wenig gebacken kriegen. Und wie das für viele Frauen schon immer Produktionsbedingung von Literatur war, im Gegensatz zum Großschriftsteller hinter der Arbeitszimmertür, der natürlich nicht gestört werden darf. Und dass dadurch auch die Themen, die aus Familien und Alltag mit Kindern entstehen, noch immer so verachtet werden. Es geht aber auch darum, wie Kinder die Zeit, die man für sich selber hat, kostbarer machen, und darum die Entscheidung, sie zum Schreiben zu nutzen, womöglich einfacher. Wir beschweren uns über das Elend jener Literaturstipendien, die Anwesenheit erfordern, also für Menschen mit Familie oder anderen Schutzbefohlenen oft schonmal gar nicht in Frage kommen. Und wir schaudern bei der Vorstellung, wie unsere Eltern unsere Texte redigieren. Außerdem beantworten wir Anastasias Frage, wie lang ein Buch sein muss, und sprechen nächstes Mal über das Thema von Margarete: Kolumnen und journalistisches Schreiben. Wer auf unserer Hotline anrufen und Tassen und Sticker gewinnen möchte: 0178-1547373.

Folge 28: Leser*innen

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Wir sprechen über die Verschiebung unserer (sozusagen seit 2018 im Podcast entstandenen) Bücher „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ und „Treue Seelen“ aufs nächste Frühjahr. Und vor allem geht es diesmal, angeregt von Solvejg Nitzke und ihrer Frage nach unserem Verhältnis zur Literaturwissenschaft, um Leser*innen und unser Verhältnis zu ihnen: Denken wir beim Schreiben an die Leser*innen? Oder eher darum: Wie und warum nicht? Vielleicht ist das Thema des Buches, an dem man gerade arbeitet, eher Triebmittel oder Werkzeugkasten. Warum wir nie auf Sprüchekalendern erscheinen werden, oder doch, und wie manche Kunstgriffe unbewusst entstehen. Schreiben wir womöglich ohne einen Gedanken an Leser*innen? Kann man umgekehrt in die Literaturwissenschaftsfalle tappen und zu viel darüber nachdenken, was man eigentlich gerade tut oder tun sollte? Ist es womöglich besser, je weniger man als Autor*in über Literaturwissenschaft weiß und je weniger man darüber nachdenkt? Und macht es uns Unbehagen, wenn Leser*innen aus dem Buch Rückschlüsse auf uns als Person ziehen? Till denkt nein, aber Alena schafft es, ihm noch richtig Angst zu machen.

Folge 27: Vermeidungsstrategien

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Diesmal sprechen wir (nach dem „Brigitte“-Horoskop) über Vermeidungsstrategien: Was tut man, um nicht zu schreiben, und was tut man, um beim Schreiben das Unangenehme zu vermeiden? Und was ist das eigentlich? Wir stellen fest, dass die Dinge, die wir vermeiden, recht ähnlich sind, unsere Strategien aber andere. Mit dabei: Konzepte schreiben, Rosinen rauspicken, rumliegen, sich selber hassen. Warum Alena immer noch keinen Fummeldinger-Blog hat, und warum Till das empfehlenswerte Buch „Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin“ von Kathrin Passig und Sascha Lobo komplett falsch und unvollständig wiedergibt. Gibt es einen Weg aus dem Selbsthass aus Arbeitsauslöser? Und falls ja, warum finden wir ihn dann nicht? Plus: ein Anruf von Solvejg, der zum Thema der nächsten Ausgabe überleitet, und die Möglichkeit, uns weiterhin mit Fragen und Anregungen zu erreichen: 0178-1547373.

Folge 26: Stimme und Ton

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Wir wollen das deutsche Dunder Mifflin ins Leben rufen. Davon abgesehen reden wir über Stimme: der Ton, den man braucht, um etwas aufs Papier zu bringen. Braucht man einen unverwechselbaren Klang? Braucht man ihn, um als Autor*in überhaupt in einen Text reinzukommen? Die große Herausforderung, einen Sound zu finden, und der Sound als Gradmesser dafür, ob ein Projekt überhaupt gelingt. Till gerät etwas ins Schwimmen, als Alena fragt, was der Unterschied zum Stil sei. Findet sich die Stimme beim Drauflosholzen, oder muss man sie vorher schon kennen? Was ist so peinigend und peinlich daran, sich eine Stimme zu trauen? Die Stimme als etwas, das man sich erstmal zugestehen muss. Wie eine Autorin die Suche nach einer Stimme mit der Frage konfrontiert, was zu ihr passt oder wer (schluck) sie eigentlich ist. Dabei wird der Podcast diesmal sehr körperlich, und wir lüften oder zerreden das Geheimnis der „Brigitte“-Stimme. Plus: Alena und Till beantworten eine Hörerinnenfrage. Und wann liest Paula Irmschler „Superbusen“ als Hörbuch ein?
Hinterlasst doch gern eine Nachricht auf unserer Mailbox, wenn Ihr Fragen, Wünsche oder Anregungen habt, unter 0178-1547373.

Folge 25: Zwischenzeiten

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Wir sprechen über die Mischung aus Stillstand, Unsicherheit und Erwartung zwischen den Projekten – die vielleicht Ähnlichkeit mit der Situation hat, in der wir uns alle gerade befinden. Also: diese merkwürdige Seelenlage zwischen Nutzlosigkeit und gespannter Erwartung während der Corona-Krise, wenn man nicht in überlebenswichtigen Bereichen arbeitet. Sondern eben: schreibt. oder gerade damit fertiggeworden ist. Hilft der Gedanke an andere historische Einschnitte, die wir erlebt haben, und was ähnlich und was anders war, und wie lange es gedauert hat, bis wieder Normalität einkehrte? Wie und wann und warum nicht wird sich Corona niederschlagen in dem, was wir als nächstes oder in Zukunft schreiben? Und wie kommt man auch unabhängig von Lockdown und Isolation damit klar, sich Leere zum Nachdenken nicht erlauben zu können, sondern immer unter einem Gefühl von Nutzlosigkeit zu leiden? Und was, wenn dieser Halt wegfällt, den einem die Arbeit an längeren Texten gibt?

Über diesen Podcast

Till Raether und Alena Schröder schreiben Bücher und journalistische Texte. In ihrem Entlastungs-Podcast für Autor*innen reden sie darüber, was am Schreiben schwierig ist und wie man es sich leichter macht.
Mehr unter:
www.tillraether.de
www.beschreiber.de/alena-schroeder/

Intro und Outro: "Superstars Emerge" by Doxent Zsigmond

von und mit Till Raether und Alena Schröder

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